August 15, 2023

Mehrwertsteuer, verschwinde!

Alles, was du über die Änderungen bei der Mehrwertsteuer wissen musst, vor allem für unsere niederländischen Creators

Seit Kurzem fragen wir dich nach deiner Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (USt-IdNr.), einschließlich deiner Privatadresse. Wir bekommen viele Fragen dazu. Das verstehen wir. In diesem Artikel erklären wir dir die Situation anhand von 7 Fragen. Bevor du fortfährst: Wenn du keine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer hast oder nicht als Unternehmer in den Niederlanden niedergelassen bist, kannst du den folgenden Blog überspringen. Denn für dich ändert sich nichts. Dies betrifft nur niederländische Unternehmer mit Umsatzsteuer-Identifikationsnummer

  1. Warum verlangen andere Plattformen dies nicht
    Wir haben unseren Sitz in den Niederlanden. Das bedeutet, dass wir mit der niederländischen Steuergesetzgebung zu tun haben. Es besagt - einfach ausgedrückt - dass du, wenn du in den Niederlanden wohnst, ein Unternehmer bist, wenn du mit Arbeit Geld verdienst, ohne dafür angestellt zu sein. Je nach den Kriterien musst du dich bei der niederländischen Handelskammer oder bei den niederländischen Steuerbehörden anmelden.

    Andere Plattformen, die in anderen Ländern ansässig sind, haben andere Regeln.
  2. Warum fragst du das erst jetzt?
    Eine sehr bekannte andere Fan-Engagement-Plattform hat vor kurzem vor dem Europäischen Gerichtshof geklagt, und zwar genau wegen der Mehrwertsteuerregeln. Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben diese Klage mit Spannung erwartet, ebenso wie alle Plattformen weltweit (zum Beispiel auch Wiederverkaufsplattformen wie Ebay). Das Urteil könnte enorme Auswirkungen auf die Art und Weise haben, wie Plattformen mit der Mehrwertsteuer umgehen. Wenn du es interessant findest, kannst du hier genau nachlesen, worum es geht.

    Das voraussichtliche Ergebnis ist, dass man auf der steuerlichen (und damit nicht auf der rechtlichen) Seite einer Plattform damit rechnen muss, dass eine Plattform Inhalte von einem Schöpfer kauft und sie dann selbst an einen Verbraucher verkauft.
  3. Was bedeutet das?
    Das bedeutet, dass die Steuerbehörden der Meinung sind, dass du als Schöpfer uns jeden Monat eine Rechnung schicken solltest. Das ist natürlich sehr umständlich. Deshalb lösen wir dieses Problem für dich, indem wir die Rechnung in deinem Namen ausstellen lassen. Wir nennen das Selbstfakturierung.

    Wenn wir von dir eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer und eine Adresse erhalten, bekommst du von uns eine monatliche Umsatzsteuerrechnung. Darin wird genau aufgeführt, wie viel du auf unserer Plattform verkauft hast, wie hoch die Provision ist und wie viel du verdient hast. Im Grunde ändert sich nichts im Vergleich zu den aktuellen Übersichten, die wir dir bereits geben.

    Was ist also anders?
    Wenn du ein in den Niederlanden registrierter Creator bist, berechnen wir die Mehrwertsteuer nur auf den Nettoumsatz (also nach Abzug der Provision), den du in einem Monat auf F2F erzielt hast. Denn laut den Steuerbehörden kaufen wir von dir (was du also netto verdient hast, entspricht dem, was wir von dir kaufen).

    Nehmen wir also an, dein Abonnement kostet 10 Euro pro Monat und du hast 10 Fans, dann hast du 100 Euro auf unserer Plattform verdient. Unsere Provision beträgt 18%. Das bedeutet, dass du von den 100 Euro, die du von uns bekommst, 82 Euro auf dein Bankkonto bekommst.

    Auf die 82 Euro müssen wir die Mehrwertsteuer an dich abführen. Diese wird nicht von den 82 Euro abgezogen, sondern wird extra an dich überwiesen. Das machen wir monatlich am 10. 21% Mehrwertsteuer auf 82 Euro sind 17,22 Euro. Du erhältst also zusätzlich zu deinem Nettoverdienst jeden Monat eine separate Überweisung auf dein Bankkonto.
  4. Also verdienen niederländische Creators mit einer Umsatzsteuer-Identifikationsnummer 21% mehr?
    Nein, so funktioniert das leider nicht. Ja, wir überweisen 21% niederländische MwSt. auf dein Bankkonto. Schließlich erhältst du sowohl deinen Nettoverdienst (in diesem Beispiel 82 Euro) als auch die Mehrwertsteuer (17,22). Aber diese 17,22 gehören nicht dir. Du kannst das Geld nicht ausgeben. Du bist verpflichtet, eine Steuererklärung bei den niederländischen Steuerbehörden abzugeben. In deiner niederländischen Steuererklärung gibst du den Nettoverdienst von F2F unter 1a an. Dein Buchhalter kann dir dabei helfen. Die niederländischen Steuerbehörden berechnen dann, dass du, wenn du 82 Euro auf unserer Plattform verdient (an uns verkauft) hast, 17,22 Mehrwertsteuer an die niederländischen Steuerbehörden zahlen musst.

    Wir haben dieses Geld dann auf dein Konto eingezahlt und du musst es verwenden, um die niederländischen Steuerbehörden zu bezahlen. Achte darauf, dass du das wirklich gut machst. Leider sind die Steuerbehörden nicht für ihre große Geduld bekannt. Wenn du dieses Geld also für andere Dinge ausgibst, könntest du Probleme bekommen.
  5. Machst du das auch rückwirkend?
    Ja und nein. Wir schauen einmal Ende Oktober auf alle vorherigen Monate. Wenn du also diesen Monat deine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer eingibst, machen wir das rückwirkend für alle Monate bis zum 24. Januar (als wir unsere Plattform gestartet haben). Wir werden deine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer dann in dem Monat bearbeiten, in dem du sie eingibst. Die Monate, in denen du keine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer angegeben hast, können wir von diesem Zeitpunkt an nicht mehr rückwirkend korrigieren. Deshalb ist es wichtig, dass du uns deine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer sofort übermittelst, sobald du sie hast.
  6. Ich habe keine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer?
    Das Finanzamt kann feststellen, dass du, weil du mit der Erstellung und Veröffentlichung von Inhalten Geld verdienst, als Unternehmer/in tätig bist und deshalb verpflichtet bist, dich beim Finanzamt und/oder bei der Handelskammer als Unternehmer/in zu registrieren. Die Registrierung als Unternehmerin oder Unternehmer hat auch Vorteile: Abhängig von bestimmten Kriterien erhältst du Steuervorteile und kannst die Mehrwertsteuer für Anschaffungen abziehen, die du für dein Geschäft tätigst, wie z. B. ein neues Telefon, um neue Inhalte und Kollaborationen zu filmen. Wir raten dir daher, dir einen guten Buchhalter zu suchen, der dich dabei unterstützt.
  7. Ich finde das wirklich sehr schwierig und auf anderen Plattformen ist es nicht so schwierig.
    Wir verstehen, dass du diese Angelegenheit sehr komplex findest. Das sehen wir auch so. Es ist aber nicht so, dass das bei anderen Plattformen nicht so schwierig ist. Es ist möglich, dass andere Plattformen dies nicht ordnungsgemäß und in Übereinstimmung mit den Regeln tun. Da wir in den Niederlanden ansässig sind und du als Schöpfer auch, müssen wir als niederländischer Käufer (wir) und Verkäufer (du) die Regeln natürlich genau befolgen. Wir wünschten, das wäre anders. Wenn du deinen Buchhalter diesen Blog und die Rechnungen, die du von uns erhältst, lesen lässt, wird ihm sofort klar, wie es funktioniert. Wenn du keinen Buchhalter hast und dies sehr kompliziert findest, raten wir dir, einen Buchhalter zu beauftragen.

Wir hoffen, dass unsere obige Erklärung dir etwas Klarheit zu diesem Thema verschafft. Wenn nicht, kannst du uns jederzeit eine Nachricht schicken. Wir helfen dir gerne weiter!

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